Venus
Die Venus - unser Schwesterplanet
Die Venus
Venus ist der zweite Planet von der Sonne gesehen und unser direkter Nachbarplanet. Aufgrund der Nähe zu Sonne und Erde sowie der stark reflektierenden Wolkendecke ist Venus der hellste der Planeten und nach Sonne und Mond das dritthellste Himmelsobjekt überhaupt. Nach ihrem Glanz wurde Venus nach der römischen Göttin der Anmut benannt.
Wissenswertes zur Venus
Die Venus ist benannt nach Venus, der römischen Göttin der Anmut. Sie leuchtend wunderbar hell am Himmel und ist nach Sonne und Mond das hellste Objekt am Himmel. Auch der griechische Name Phosphorus (Lichtbringer) ist in der großen Helligkeit begründet. Die Germanen nannten den Planeten Freya (Freya gilt als die Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe, sowie als Lehrerin des Zaubers). Wahrscheinlich ist der Wochentag Freitag nach Freya benannt.
Die Oberfläche der Venus versteckt sich vor unseren Augen durch eine undurchdringliche Wolkendecke. Diese reflektiert alles Licht, und weil Venus aufgrund der Nähe viel Sonnenlicht erhält und zudem unserer Erde benachbart ist, ist Venus am Himmel so hell. Aber sie leuchtet nicht selbst wie ein Stern, sondern reflektiert wie alle Planeten nur das Sonnenlicht.
Venus ist der zweite Planet von der Sonne aus gezählt. Sie ist mit einem Durchmesser von 12.100 km etwa so groß wie unsere Erde und ebenfalls ein Gesteinsplanet. Aber auch wenn sie als der Schwesterplanet der Erde bezeichnet wird, ist sie doch ganz anders.
Venus ist der heißeste Planet des Sonnensystems, noch heißer als der Merkur, obwohl dieser viel näher an der Sonne steht. Der Grund ist die dichte Atmosphäre hauptsächlich aus Kohlendioxid (96,5%) und Stickstoff (3,5%). In dieser Atmosphäre wirkt ein gewaltiger Treibhaus-Effekt und heizt die Venus bis auf gemessene Temperaturen von +497 °C auf. Dabei herrschen mit 92 bar Druck Bedingungen wie in über 900 Metern Wassertiefe.
Flüssiges Wasser kann auf Venus nicht existieren, denn es ist viel zu heiß. Wasser gibt es auf Venus nur ganz wenig in Spuren von Wasserdampf. Aber Venus hat doch eine ganz dichte Wolkendecke? Die Wolken bestehen aber nicht aus Wasserdampf wie auf unserer Erde, sondern aus ätzender Schwefelsäure!
Die Wolkendecke ist so dicht und lückenlos, dass man die Oberfläche der Venus nicht mit Teleskopen sehen kann. Woher wissen wir, wie die Oberfläche der Venus aussieht? Radarstrahlen können die Wolkendecke durchdringen, und unsere Bilder von der Oberfläche sind von Raumsonden mit Radar erstellt worden. Es sind keine herkömmlichen Fotos.
Es gab auch ein paar Versuche mit Raumsonden auf der Venus zu landen, aber dies hatte wenig Erfolg. Manche sind schon beim Landeanflug durch Hitze, Druck und die ätzende Schwefelsäure zerstört worden. Die einzigen Sonden, die eine Landung schafften, wurden in der höllischen Umgebung nach spätestens 1 Stunde zerstört.
Da Venus als 2. Planet um die Sonne kreist befindet sie sich auch am Himmel immer in deren Nähe und begleitet die Sonne. Sie ist beim Sonnenuntergang in westlicher Himmelsrichtung zu finden, geht in der tiefen Nacht mit der Sonne unter, und dann morgens mit der Sonne in östlicher Himmelsrichtung wieder auf. Deshalb nennt man die auffällig helle Venus in vielen Kulturen auch den Abendstern bzw. Morgenstern. Aber das ist genau genommen falsch, denn ihr wisst ja, dass Venus ein Planet und keine Sonne ist.
Kurioses zur Venus: die Venus dreht sich rückwärts um die eigene Achse, wenn man die übrigen Planeten als Maßstab nimmt. Schaut man von oben auf den Nordpol, dann dreht sich Venus im Uhrzeigersinn, alle anderen Planeten aber gegen den Uhrzeigersinn. Deshalb geht die Sonne auf Venus im Westen auf und im Osten unter.
Kurioses zur Venus: auf der Venus dauert ein Venus-Tag länger als ein Venus-Jahr. Das Venus-Jahr dauert knapp 225 Erdentage, aber sie braucht für eine Umdrehung um sich selbst (ein Venustag) 243 Erdentage.
Warum nennt man die Venus dann unseren Schwesterplaneten? Trotz vieler Unterschiede haben Venus und Erde viel gemeinsam: sie sind benachbart und auch ungefähr gleich groß und schwer. Beide sind Gesteinsplaneten, und es gibt Gebirge, Täler und Vulkane.
Dies blieb aber lange der Fantasie der Menschen überlassen. Die dichte Wolkendecke ließ es nicht zu bis auf die Oberfläche zu blicken. So stellte man sich die Venus lange als einen dampfenden warmen Dschungelplaneten vor, und man glaubte sogar, es könnten dort noch Dinosaurier leben. Aber wir wissen es heute durch unsere Raumsonden und Radarbilder besser. Die Venus ist heiß und lebensfeindlich
Aber auf der frühen Erde waren sogar die Atmosphären recht ähnlich. Auch die Atmosphäre der jungen Erde bestand in der Hauptsache aus Kohlendioxid und hatte einen sehr hohen Druck. Allerdings gab es Wasser, zunächst als Dampf. Sauerstoff gab es noch keinen, denn dieser ist erst später entstanden. Diese Atmosphärenverhältnisse waren sogar sehr wichtig für die Entstehung des Lebens auf der Erde. Die Sonne war in ihrer Jugend viel kühler und weniger hell, und ohne den Treibhauseffekt des Kohlendioxids wäre die Erde bis heute ein vereister und gefrorener Schneeball. Sauerstoff ist für einfache Organismen auch ein sehr starkes Gift und hätte alles frühe Leben vernichtet. Als die ersten Cyanobakterien in der Erdgeschichte Sauerstofff produzierten, wäre das Leben auf der Erde fast wieder ausgestorben. Nur verschiedene geologische Prozesse wie die Oxidation von Eisensalzen zu "rostigem Eisenerz" und später die Entwicklung von Tieren, die Sauerstoff ein- und Kohlendioxid ausatmen, haben das Leben gerettet und die Atmosphäre in den heutigen Zustand gebracht. Und es ist wichtig, dass die Pflanzen im Laufe der Jahrmillionen das Kohlendioxid aus der Atmosphäre gezogen haben und dies bis heute tun. Denn die Sonne ist heißer und heller geworden, und es wäre auf der Erde viel zu heiß. Leider bringen die Menschen durch Verbrennen von Öl, Benzin, Gas und Kohle wieder zu viel Kohlendioxid in die Luft, und verursachen mit der aktuellen Erderwärmung einen gefährlichen Klimawandel. Die Venus sollte uns ein mahnendes Beispiel sein. Sie hatte nie die Chance oder hat diese verpasst, ein Klima wie das auf der Erde zu entwickeln.
Bilder der Venus
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Venus, Bild der Sonde Messenger
NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Carnegie Institution of Washington, https://images.nasa.gov/details/PIA10124
Die NASA-Raumsonde MESSENGER machte am 5. Juni eine Reihe von Bildern, als sie sich der Venus näherte. Der Planet ist von einer globalen Wolkenschicht umgeben, die seine Oberfläche für die MDIS-Kameras des MESSENGER Dual Imaging Systems verdeckt. -
Venus, Foto von Mariner 10
NASA/JPL-Caltech, https://images.nasa.gov/details/PIA23791
Als sich die NASA-Raumsonde Mariner 10 von der Venus entfernte, nahm sie dieses scheinbar friedliche Bild (links) eines Planeten von der Größe der Erde auf, der von einer dichten, globalen Wolkenschicht umhüllt ist. Doch im Gegensatz zu seinem heiteren Aussehen ist der bewölkte Globus der Venus eine Welt voller intensiver Hitze, drückendem atmosphärischem Druck und Wolken aus ätzender Säure. Dieses neu verarbeitete Bild überarbeitet die Originaldaten mit moderner Bildverarbeitungssoftware. Eine kontrastverstärkte Version dieser Ansicht (rechts), die ebenfalls hier bereitgestellt wird, macht Merkmale in der dichten Wolkendecke des Planeten detaillierter sichtbar. Die hier zu sehenden Wolken befinden sich etwa 40 Meilen (60 Kilometer) über der Planetenoberfläche, in Höhen, in denen erdähnliche atmosphärische Drücke und Temperaturen herrschen. Sie bestehen aus Schwefelsäurepartikeln und nicht aus Wassertröpfchen oder Eiskristallen wie auf der Erde. Diese Wolkenpartikel sehen meist weiß aus;
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Radarbild der Venus
Bild: NASA/JPL, https://images.nasa.gov/details/PIA00257
Diese globale Ansicht der Oberfläche der Venus ist bei 0 Grad östlicher Länge zentriert. Zur Erstellung dieses Bildes wurden NASA-Magellan-Radarmosaike mit synthetischer Apertur aus dem ersten Zyklus der Magellan-Kartierung auf einen computersimulierten Globus abgebildet.
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3 Vulkane, Radarbild der Sonde Magellan
Bild: Nasa/JPL, https://images.nasa.gov/details/PIA00261
Dieses Bild der NASA-Raumsonde Magellan mit Radarbeleuchtung von West nach Ost zeigt drei ungewöhnliche Vulkane im Tiefland von Guinevere Planitia
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3 Einschlagkrater, Radarbilder der Sonde Magellan
Bild: NASA/JPL, https://images.nasa.gov/details/PIA00086
Dieses Mosaik aus Magellan-Daten der NASA befindet sich in der Lavinia-Region der Venus. In einer Region zerklüfteter Ebenen sind drei große Einschlagskrater zu erkennen.
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