Asteroiden und Meteoriten
Asteroiden

Die Asteroiden bilden einen riesigen Gürtel von Gesteins- und Eisbrocken, der in einer Umlaufbahn zwischen Mars und Jupiter um die Sonne kreist.
Die Größe reicht von Teilchen klein wie Sandkörner bis zu Ceres, einem Asteroiden mit einem Durchmesser von 964 Kilometern. Ceres wird bereits zu den Kleinplaneten gezählt.
Die Entstehung der Asteroiden ist noch nicht zuverlässig geklärt. Modelle gehen davon aus, dass entweder sie Trümmer aus der Kollision von frühen Planetisimalen sind. Alternativ ist es denkbar, dass sich nie ein Planet formen konnte, weil die enorme Schwerkraft des benachbarten Jupiters das Zusammenballen der Asteroiden zu einem Planeten verhindert hat.
Meteoriten

Gelegentlich kollidieren Asteroiden im Asteroiden auf der Umlaufbahn miteinander. Dann können sie aus der Bahn geschleudert werden und rasen durch das Sonnensystem. Diese nennt man dann Meteoriten. Wenn ein Meteorit auf die Erde trifft, dann wird er abhängig von seiner Größe in der Atmosphäre verglühen und als Sternschnuppe sichtbar. Große Meteoriten können aber bis auf die Erde stürzen und im Boden einschlagen.
Vor ca. 65 Millionen Jahren trag ein Meteorit von geschätzt 14 Kilometer Durchmesser die Erde. Der Chicxulub-Krater in Yucatán/Mexiko zeugt von dem Einschlag an der Küste des Atlantiks. Der Krater hat einen Durchmesser von 180 Kilometern. Der Meteorit verdampfte durch die Einschlag-Energie vollständig, ebenso wurde die obere Erdkruste bis in eine Tiefe von 10 Kilometern vollständig verdampft. Bis in 20 Kilometer Tiefe wurde die Erdkruste eingedrückt und aufgeschmolzen.

Eine gewaltige Feuerbrunst raste um die Erde, Erdbeben lösten gewaltige Flutwellen und Tsunamis aus. Staub und Erde wurden bis ins Weltall geschleudert, umrundeten in einer Umlaufbahn die Erde und sanken wieder zurück. Der Staub verdunkelte jahrelang die Erde zu einer endlosen Nacht. Pflanzen konnten ohne Licht nicht mehr wachsen, Tiere hatten keine Nahrung mehr. Die Temperaturen auf der Erde sanken dramatisch. Mit dem einsetzenden Massensterben verschwanden die Dinosaurier, zuvor für hunderte Millionen Jahre die Herrscher der Erde. Wer nicht sofort verbrannte oder im Tsunami ertrank, musste jämmerlich verhungern.

Der Barringer-Krater in Arizona ist einer der best erhaltenen und jüngsten Einschlagkrater auf der Erde. Er hat einen Durchmesser von 1,2 Kilometer.
Der Einschlag eines Eisenmeteoriten von geschätzt nur 45 Metern Größe fand vor ca. 50.000 Jahren statt.

Der Meteor von Tscheljabinsk
Der Meteor von Tscheljabinsk war ein am 15. Februar 2013 um etwa 9:20 Uhr Ortszeit (4:20 Uhr MEZ)) weithin sichtbarer Meteor in der Tscheljabinsker Oblast rund um die Stadt Tscheljabinsk im russischen Ural, nachdem ein Meteoroid bzw. kleiner Asteroid in die Erdatmosphäre eingetreten war. Es handelte sich um den größten bekannten Meteor (ca. 12.000 t Masse) seit über 100 Jahren. Ein noch größerer Meteor könnte zuletzt beim Tunguska-Ereignis im Jahr 1908 in die Erdatmosphäre eingedrungen sein. Bisher einmalig für einen Meteoritenfall ist die hohe Zahl der verletzten Personen von rund 1500 – die meisten durch splitterndes Fensterglas.
Foto: Von Alex Alishevskikh - 2013 Chelyabinsk Meteor Trail, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=24726667
Gibt es auch in Deutschland Meteoritenkrater?

Im Dreieck der Städte Nürnberg - Stuttgart - München liegt das Nördlinger Ries. (Wikipedia)
Das Nördlinger Ries ist nahezu kreisrund (Durchmesser etwa 20 bis 24 Kilometer). Die Flächenausdehnung beträgt 348 km². Der Krater ist aufgrund seiner Größe und der starken Verwitterung nur aus der Luft deutlich zu erkennen. Vom Boden aus erscheint der Kraterrand als eine bewaldete Hügelkette ringsum am Horizont. Der heutige Kraterboden, in dem es im Gegensatz zur angrenzenden hügeligen Alblandschaft keine größeren Erhebungen gibt, liegt rund 100 bis 150 Meter unterhalb der umgebenden Hochflächen der Schwäbisch-Fränkischen Alb. Eine Ausnahme bildet lediglich eine ringförmige Hügelkette im Inneren des Kraters (Innerer Wall, Innerer Ring oder Kristalliner Ring), die das Nördlinger Ries als komplexen Impaktkrater kennzeichnet und von einfachen, „schüsselförmigen“ Kratern unterscheidet. Bestandteile des inneren Rings sind zum Beispiel die Marienhöhe bei Nördlingen, der Wallersteiner Felsen und der Wennenberg bei Alerheim.

Der Einschlag eines ca. 1,5 km großen Meteoriten erfolgte vor rund 14 Millionen Jahren. In einer Nachbarschaft von 40 km Entfernung liegt ein zweiter, kleinerer Einschlagkrater: das Steinheimer Becken. Dieser Krater stammt von einem unabhängigen Einschlag eines zweiten Meteoriten ca. 50.000 Jahre später.
Bei dem Einschlag des Meteoriten im Nördlinger Ries wurden große Trümmermassen aus dem Meteoriten und des Gesteins geschmolzen und bis ins Weltall geschleudert. Von dort fielen sie zu einer Art Glas erstarrt auf die Erde zurück. Dieser Glasmeteorit wurde in der Moldau, ca. 450 km vom Einschlagort, gefunden. Die Moldavit genannten Glasmeteoriten lassen sich durch Analysen eindeutig dem Nördlinger Einschlag zuordnen.
Foto und Sammlung: Gunnar Dillmann